Die Sagas (Geschichten) aus dem Norden
Einen Teil der "Faszination WIKINGER" kann man sicher auf diese Erzählweise in Form dieser SAGAS zurückführen, sie klingen auch übersetzt noch sehr fremd, manchmal unverständlich, aber auch irgendwie mystisch. Überzeugt Euch selbst davon, auf den genannten Seiten sind sie kostenlos nachlesbar. Es ist eine Literaturgattung, die nur aufgrund der besonderen Voraussetzungen in dieser Form entstehen konnte: Es handelt sich um Geschichten, die traditionell über Jahrhunderte immer wieder erzählt wurden. Ein Aufschreiben war bei Verwendung von Runen nicht eben praktisch, und deshalb blieb man lieber beim Erzählen. Da nun aber die Möglichkeit zum Aufschreiben bestand, und nachdem Isländer aus gutem Haus, zu Priestern und Schriftgelehrten ausgebildet, sich mit Heisshunger auf diese Aufgabe stürzten, haben sie nach einigen Pflichtübungen (Bischofssagas, nur zum Aufwärmen) eine Fülle an Geschichten niedergeschrieben, die uns heute einen Blick auf eine aufregend andersartige Welt ermöglicht. Viele Angaben in diesen Sagas wurden von der Forschung als blosse Angabe bezeichnet, und ja, heldenhafte Übertreibungen gibt es sicher, aber es haben sich auch viele dieser Angaben inzwischen als durchaus wahr herausgestellt. Sie werden jetzt bei der Ortssuche bei möglichen Ausgrabungsstätten herangezogen. Und das war sogar schon erfolgreich. Also schaut Euch um und macht Euch selbst ein Bild. Vielen Dank und Anerkennung an die hier aufgeführten Linkpartner, schön, wenn man auf gute Quellen setzen kann und nicht alles selber machen muss.
Die sogenannten Island-Sagas
Voraussetzung:
nach der Einführung des Christentums und somit auch der Lateinischen Schrift begann man in Island sehr eifrig, Geschichten zu "Papier" zu bringen, also in echt auf Tierhäute zu schreiben. Viele fragen sich, warum ausgerechnet die Isländer plötzlich so viel geschrieben haben, aber die Lösung liegt auf der Hand, es sind so viele erzählte Geschichten im Umlauf gewesen, und Runen waren doch nicht so gut zum Schreiben längerer Texte geeignet, also Papier, Schrift, und Ideen waren da, dann los, oder? für mich kein Rätsel. Und lange Wintermonate gab es auch, wo man sehr viel Zeit hatte.
Den Anfang machten sog.
Bischofssagas,
utopische, übertriebene Beschreibung angeblicher Wunder und Heldentaten der Bischöfe. auf lateinisch und nicht direkt Bestseller.
Gegenwartssagas
Interessanter waren dann schon die
Gegenwartsagas.
Über die Ereignisse der bürgerkriegsähnlichen Zeit wurden einige Sagas verfaßt, die in der sogenannten Sturlunga saga gesammelt sind. Da die Niederschrift sehr nah an dem Geschehenen liegt und teils durch Augenzeugen geschah (daher der Begriff "Gegenwartssagas"), wird diesen Sagas ein hoher historischer Wert beigemessen. Als wichtigstes Werk wird die Íslendinga saga Sturla Þórðarsons, eines Neffen Snorri Sturlusons, betrachtet.
Islandsagas
Dann gab es noch die Isländersagas, was wohl die bekanntesten und interessantesten sind: sie werden etwa ab dem 13 Jahrhundert in grosser Zahl verfasst hierzu gehören z.B. die
http://www.wikinger.org/wikinger2/egils_saga.htm sowie die
http://www.wikinger.org/wikinger2/grettis_saga.htm
Königsagas
Dann noch die Königsagas, die die Geschichte der norwegischen Könige detailiert beschreibt. und noch die Vorzeitsagas, eine wilde Mischung uneinheitlicher Geschichten über die erste Besiedelung Islands. Einer der bekanntesten Vertreter hier ist die Völsunga Saga. Der Stoff der Völsunga saga hängt eng mit dem des mittelhochdeutschen Nibelungenliedes zusammen, allerdings ist letzteres im Gegensatz zur Saga stark höfisiert, also an die hochmittelalterliche Hofkultur angepaßt. Richard Wagner hat die Saga als Grundlage für seinen Opernzyklus "Ring des Nibelungen" verwendet, sie allerdings sehr frei interpretiert, weshalb nur empfohlen werden kann, das Original zu lesen.
Schön beschrieben und zum Nachlesen zu finden u.a. bei Wikinger.org, lest doch mal nach.
Dort unter anderem zu finden:
- Jómsvíkinga saga (Die Saga der Jomswikinger)
- Landnámabók (Das Buch von der Landnahme)
- Íslendingabók (Das Isländerbuch)
- Eyrbyggja saga Groenlendinga saga (Die Saga von den Grönländern)
- Snorra-Edda (Die Edda des Snorri Sturluson)
- Heimskringla ("Weltkreis", Geschichte der norwegischen Könige)
- þórarinn Nefjólfsson (Thorarin Nefjolfsson)
- Auðunar þáttr vestfirzka (Die Geschichte von Audun aus den Westfjorden)
- Þorsteins þáttr sögufróða (Die Geschichte vom erzählkundigen Þorsteinn)
- Þorsteins þáttr austfirðings (Die Geschichte von Þorsteinn aus den Ostfjorden)
- Nornagests Þáttr (Die Geschichte vom Nornen-Gest)
- Helga Þáttr þórissonar (Die Geschichte von Helgi Thorisson)
- Styrbjarnar Þáttr (Die Geschichte von Styrbjörn)
- Örvar-Odds saga (Die Saga von Pfeile- Oddr) http://de.wikipedia.org/wiki/Altnordische_Literatur
- Völsa Þáttr + Gauta Þáttr (Die Geschichte vom Völsi + die Geschichte von Gauti aus der Gautreks saga)
Eine besondere Rolle hat natürlich die EDDA-Saga, und die hab ich beim Thomas Nesges sehr schön aufbereitet gefunden, man kann die einzelnen Abschnitte einzeln aufrufen und anschauen, so stell ich mir digitale Information vor. der Link unter
Thomas Nesges.
Dann ist da eben noch die "jüngere"Edda ist die Snorri-Edda, oder auch Prosa-Edda gemeint, und die findet ihr auf der Seite http://www.trebeta.net/page.php?pid=wikinger_mythologie auch dort könnt ihr Kapitelweise schmökern, guten Appetit.